FMEA

Wer ein Auto kauft oder sich eine neue Software zulegen will, der hat zwar etwas mit ihr zu tun, wird in vielen Fällen aber noch nichts davon gehört haben. Dabei ist FMEA ein so bedeutender Faktor, dass er bei vielen Dingen - angefangen bei der Produktion von Süßwaren bis hin zu der komplexen Konstruktion eines Raumfahrzeuges - nicht außer Acht gelassen werden darf. Es gibt viele Firmen, die sich mit diesem Thema beschäftigen, wie beispielsweise die QMH Consulting GmbH Herr Thorsten Höppner. Doch was versteckt sich hinter diesen vier Buchstaben und in wie weit ist die Bedeutung für das normale Leben relevant?  

Unverzichtbare Arbeit  

FMEA steht für Failure Mode and Effects Analysis, was im deutschen so viel heißt wie Auswirkungsanalyse. Es handelt sich um nichts anderes als die Ermittlung von Fehlern. Dabei werden drei Grundfragen in den Raum gestellt:  

1. Welche Auswirkungen hat das etwaige Problem für den Anwender?  

2. Mit welcher Wahrscheinlichkeit wird dieses Problem auftreten?  

3. Welche Entdeckungswahrscheinlichkeit besteht?  

Zum Zwecke der besseren Einstufung wird dann eine Kennzahl vergeben, die genau festlegt, wie schwerwiegend sich das jeweilige Problem auf Arbeitsabläufe, technische Funktionsweisen oder die Brauchbarkeit von Software auswirkt. Allerdings wird hier das Pferd nicht von hinten aufgezäumt, wie es in der Regel üblich ist - das Prinzip setzt da an, wo bei anderen bereits das Kind in den Brunnen gefallen ist.  Vorbeugen statt Nachsorgen Die FMEA setzt bereits bei der Planung an. Hier werden wesentliche Fehlerursachen bei Abläufen, Produkten oder Software analysiert und deren Auftrittswahrscheinlichkeit ermittelt. Auf diese Weise können entsprechende Entwicklungsfehler schon lange vor dem ersten Prototyp vermieden werden. Dies hat nicht nur Vorteile für den Endkunden – er kauft ein fehlerfreies Produkt - sondern auch der Hersteller profitiert davon, denn er kann erhebliche Folgekosten für Wartungen, Reparaturen und Kundenservice sparen. Ein Fehler wird bereits vor dem Entstehen angegangen.   

Die Arten der Diagnostik  

Das FMEA-Prinzip kommt heute in vielen Bereichen zum Einsatz.   

Hauptsächlich bei Software spielt sie eine bedeutende Rolle, denn die Wahrscheinlichkeit mit welcher ein Algorithmus versagt, kann mit einer ziemlich genauen mathematischen Wahrscheinlichkeit beziffert werden.   

Dem gegenüber steht die Entwicklung von Hardware, wobei hier die Konzeption der verschiedenen Schaltkreise und Schaltbilder einer genauen Analyse unterzogen wird. Dabei kann inzwischen recht genau ausgemacht werden, mit welcher Wahrscheinlichkeit eine bestimmte Anordnung von Transistoren bei der Pressung versagt oder nicht. 

Besonders häufig ist auch von der P-FMEA die Rede, die sich mit Prozessen und Abläufen beschäftigt. Hier geht es darum, innerhalb einer Funktionskette - beispielsweise bei der Zustellung von Paketen - Schwachstellen zu identifizieren, die im vorher genannten Beispiel die Lieferung von Paketen oder anderen Sendungen verhindern, verzögern oder erschweren könnten.   

Die D-FMEA kommt bei der Konzeption diverser designtechnischer Fragen zur Anwendung. Hier geht es nicht nur um praktikable Aspekte, wie die Handhabung, sondern auch um die Konstruktion an sich. Eventuelle Fehler, die zu einem schnellen Versagen führen könnten, können auf diese Weise im Vorfeld ermittelt und ausgeräumt werden.   

Letztlich gibt es noch die System-FMEA, die sowohl bei großen Firmen als auch im Internet angewandt wird. Hier geht es um das Zusammenspiel verschiedener Systeme. So etwa um die Koordination der Buchhaltung und den Zweig-Filialen eines Konzerns oder dem Aufbau globaler Netzwerkstrukturen, bei denen alle Teilsysteme reibungslos ineinandergreifen müssen.

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